Während die Welt auf die Krise in der Ukraine blickt, fordert der Bürgerkrieg in Syrien weiter Tag für Tag neue Opfer. Ein Ende der Gewalt ist nicht in Sicht.
Seit Beginn der Kämpfe zwischen den Regierungstruppen von Diktator Assad und syrischen Rebellen sind nach Schätzungen der Vereinten Nationen etwa 150.000 Menschen ums Leben gekommen, Millionen sind auf der Flucht. Drei Jahre nach Ausbruch des Bürgerkriegs wird die Not vieler Flüchtlinge – rund die Hälfte davon Kinder – immer größer: Syriens Nachbarländer sind mit der Situation überfordert, es fehlt an dringend benötigten Nahrungsmitteln und Medikamenten. Hat die Politik ihre Bemühungen um Syrien aufgegeben? Unter welchen Bedingungen leben Betroffene in den Flüchtlingscamps? Und was kann Deutschland gegen die humanitäre Katastrophe tun? Darüber diskutieren bei “Beckmann”: Dr. Gerd Müller (Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung / CSU): “Die Flüchtlingskatastrophe muss in den Brennpunkt der europäischen Öffentlichkeit”, fordert Bundesentwicklungsminister Gerd Müller. In den Flüchtlingslagern herrsche Not und Elend, die EU müsse mehr Flüchtlinge aufnehmen. Dr. Abir Mangels (Ärztin) und ihr Bruder Basem Nine (Wirtschaftsingenieur): Die deutsch-syrischen Geschwister erlebten die Leiden der syrischen Zivilbevölkerung vor Ort: Medizinerin Abir Mangels behandelte im Rahmen eines humanitären Einsatzes in Jordanien verletzte Flüchtlinge, auch ihr Bruder Basem Nine leistete Hilfe in jordanischen und libanesischen Flüchtlingscamps. Kathrin Wieland (Geschäftsführerin “Save the Children Deutschland”): Das Gesundheitssystem in Syrien ist zusammengebrochen, Ärzte zu finden sei inzwischen eine reine Glückssache, sagt Kathrin Wieland. Mit der Kinderrechtsorganisation “Save the Children” leistet sie Nothilfe für Familien und Kinder. Alexander Bühler (Journalist): Der Filmemacher wagt sich immer wieder nach Syrien und berichtet über den Bürgerkrieg. In der umkämpften Rebellenhochburg Aleppo sah Alexander Bühler, wie das Assad-Regime jeden Tag mit gezielten Luftangriffen zivile Wohnviertel bombardiert. Christiane Krestel-Al-Khouri (Ärztin): Nach zahllosen Anträgen ist es Christiane und ihrem Mann Bassam Al-Khouri gelungen, ihre 27 syrischen Angehörigen nach Deutschland zu holen. Da sie nicht zu den 10.000 Flüchtlingen zählen, die Deutschland offiziell aufnimmt, trägt die Familie alle Kosten selbst und erfährt in ihrem Heimatort Bad Wimpfen eine Welle der Hilfsbereitschaft.