Haiti: Kunst als Heilmittel

Das Erdbeben vom 12.1.2010 hat innerhalb weniger Minuten 200.000 Menschenleben gekostet – und das kulturelle Gedächtnis Haitis zu großen Teilen vernichtet. Denn Kunst – und vor allem Malerei – war für viele Haitianer eine soziale Aufstiegsmöglichkeit und Teil ihres Alltags.

Und die Zerstörung der zwei Museen, in denen die Haitianer die Malerei ihres Landes besichtigen konnten, hat ihnen viele Chancen genommen. Die Bilder, die unter den Trümmern hervorgezogen wurden, werden nun von amerikanischen Fachleuten restauriert und finden vorläufig in privaten Galerien ein Zuhause. Und die Maler nutzen die Kunst als Mittel zum Überleben: Sie verkaufen ihre Bilder an Mitarbeiter von internationalen Organisationen. So wird Kunst ein Mittel, um das Chaos zu überstehen, das Trauma des Erdbebens zu verarbeiten und gleichzeitig neue Kraft zu gewinnen.

ARD/TTT/2011